Bernet ZHAW Studie Social Media Schweiz 2013: der Einsatz wird professioneller

Wie Schweizer Unternehmen, NPO’s und Behörden in den sozialen Medien engagiert sind, zeigt die Bernet ZHAW Studie Social Media Schweiz 2013. Zwischen Januar und März haben Marcel Bernet, Inhaber von Bernet_PR und Dr. Guido Keel, wissenschaftlicher Studienleiter/IAM ZHAW über 10’000 Unternehmen online befragt. Das sind gut 4’600 Adressaten mehr wie noch bei der ersten Umfrage im Vorjahr. Knapp 9% haben geantwortet. Leider hat nur gut die Hälfte, nämlich 488 Befragte, ihren Unternehmenstyp angegeben. Zugeordnet werden konnten Unternehmen (19.9%, +7.9%), KMUs (57%, +3%), Nonprofit-Organisationen (9.8%, -0.8%) und Behörden, Ämter und Verwaltungen (13.3%, -11.7%). Die zweite Zahl in der Klammer zeigt die Abweichung zum Vorjahr. Ich habe die Studie gelesen und einige Resultate herausgepickt, die ich aus meiner Perspektive kommentiere:

Behörden auf dem Vormarsch

Auch wenn ihr Gewicht im Sample dieses Mal kleiner ist, haben die Behörden, Ämter und Verwaltungen gegenüber dem Vorjahr von 56 auf satte 83 Prozent zugelegt. Während alle Organisationstypen praktisch durchs Band auf Facebook setzen (alle 85%) haben die Behörden Twitter für sich entdeckt, 71% der Befragten geben an, den Microblog für ihre Organisation zu nutzen. Damit geben sie sich eine neue Art von Dynamik.

Social Media wird Teil von Prozessen

© bernet.ch/studien - 07Heute ist Social Media nicht mehr der Versuchsplatz, auf dem sich Praktikanten tummeln, Facebook, Twitter & Co. werden in die Kommunikation integriert, wobei sich allerdings die Gewichte gegenüber dem Vorjahr verschoben haben. Spitzenreiter bleibt die Markenkommunikation mit 65% (-17%), gefolgt von Marketing, Produktkommunikation und Kampagnen 61% (-1%). Auf den dritten Platz aufgeschlossen hat HR/Personalmarketing 26% (+9%) welches den Kundenservice 26% (-6%) überholt hat.

Mit der Erfahrung kommen die Ressourcen

Jede vierte befragte Organisation ist mittlerweile drei Jahre und länger in den sozialen Medien aktiv. Im vergangenen Jahr sind 38% frisch eingestiegen, 15% verfügen über ein, 22% über zwei Jahre Erfahrung. Die lange Zugehörigkeit schlägt sich auch bei der Frage nach den Ressourcen nieder. Mittlerweile haben 46% der Befragten ein eigenes Budget für Social Media, im Vorjahr waren es noch 30%. Und auch Personal wird für die Erreichung der Ziele bereitgestellt, von 40 Stellenprozenten bei KMUs bis zu 120 in den grossen Unternehmen. 62% der Mitarbeiter engagieren sich in einem Social Media Team, 38% im Kundenservice, 22% in der Kommunikation/PR.

Monitoring, Erfolgskontrolle und Strategie

Organisationen, die kein Online-Monitoring betreiben, gehören heute zur Minderheit, machen aber immerhin noch gut einen Viertel aus. 41% beobachten mit gratis Tools,, 21% setzen eine bezahlte Lösung ein und 8% haben ein Monitoring für dieses Jahr geplant. 29% evaluieren Traffic, Likes und Engagement täglich oder wöchentlich, 26% tun dies monatlich. Eine Strategie für die gesamte Organisation zu haben bestätigt jeder dritte Befragte, 23% haben eine solche für Bereiche/Abteilungen, bei 42% fehlt sie.

Für die Zukunft halten 56% eine Strategie für alle Bereiche und 55% die Integration in bestehende Funktionen aus und machen klar den Schritt in eine integrierte, crossmediale Kommunikation.

Drei Beobachtungen zum Schluss:

  • Dass 55% der Befragten als Ziel angeben, den Trend nicht zu verschlafen, interpretiere ich als bedenkliches me-too-Verhalten.
  • Dass Google+ bei den Tools den 5. Rang belegt (36%) überrascht mich, dass Blogs (24%) nur auf dem 10. Rang sind zeugt davon, dass sie noch unterschätzt werden. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass Google+ auch als Blog-Ersatz gehandelt wird.
  • Dass eine Facebook-Seite nicht reicht, stellen 34% der Befragten fest. 25% betreiben zwei bis fünf Seiten, 9% sogar über fünf, 50% reicht ein Auftritt aus. Interessant wären die Gründe zu erfahren: Sind es Sprachprofile oder Seiten für Unternehmensbereiche oder Produkte?

Ich meinem eigenen Berufs-Alltag erlebe ich, wie das Thema inzwischen Fahrt aufnimmt, Was die Prognose angeht, so stimme ich mit Marcel Bernet überein: “Organisationen haben es in den letzten Jahren geschafft, das Web in die Kommunikation zu integrieren. Social Media wird in spätestens fünf Jahren Alltag für Marketing, Kundendienst und Imagepflege.”

Hier geht es zum Download der Studie mit Grafiken.

Ihre Meinung zum Thema

Die erforderlichen Felder sind mit * markiert. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Neuste Beiträge in Ihre Mailbox

Verpassen Sie nichts mehr zu PR im Social Web, Online-PR und digitaler Kommunikation. Abonnieren Sie die Beiträge jetzt als Newsletter.

Zur Newsletter-Anmeldung