Vom 1. bis 3. Juli treffen sich Experten und Praktiker zur Content Strategy Forum Conference 2014. In den Jahren zuvor haben sich die Profis in Paris (2010), London (2011), Cape Town (2012) und Helsinki (2013) getroffen, dieses Jahr kommt das Content Strategy Forum (CFS) nach Frankfurt.
An diesem Forum bin ich gleich doppelt dabei. Einerseits wurde ich vom Initianten, Sascha Stoltenow, eingeladen als Kuratorin im neunköpfigen Team mitzuwirken. Anderseits werde ich als Teilnehmerin dabei sein, denn ich bin hungrig! Hungrig auf Praxisbeispiele, die zeigen, wie man das Content-Strategie-Ding wirklich zum Laufen bringt. Zu erfahren, was Erfolg verspricht, wo die versteckten Stolpersteine liegen. Hungrig darauf, mit Berufskolleginnen und -Kollegen zu diskutieren und mich zu vernetzen. Hungrig darauf zu erfahren, wie sich die Corporate Communications im digitalen Bereich weiter entwickeln und Trends zu erkennen.
Ein rundes Programm!
Kern des Konzeptes des Content Strategy Forums ist der Community-Gedanke. Ein Themengebiet kann sich nur im regelmässigen Austausch und in der Diskussion nachhaltig weiterentwickeln. Die Fachgruppe auf Google+ bietet hervorragende Gelegenheit für diesen Austausch. Die Zusammenarbeit und der Aufbau von Beziehungen leben aber auch von persönlichen Treffen. Das ist zwar fast schon eine Binsenwahrheit, muss aber Social-Media-Newbies und -Skeptikern immer wieder in Erinnerung gerufen werden.
Hier bietet das Forum in Frankfurt mit einem runden Programm die perfekte Gelegenheit: Für genügend Denk- und Diskussions-Futter sorgen mehr als 30 Vorträge und Workshops mit Best Practices von BMW, Bosch, Daimler, E-Plus, eBay, der Europäischen Kommission, Facebook, MLP, Nestlé u.v.a.m. Oft ist es an Konferenzen so, dass sich am Abend alle in irgend eine Richtung und ins Hotel verschlaufen. Diese Konferenz führt die Teilnehmer zusammen und lädt mit einem attraktiven Abendprogramm zum Get-together ein. Am ersten Abend zum Empfang in der Long Island Summer Lounge. Tags darauf geht’s zur BBQ-Party in der Oosten Realwirtschaft am Main.
Das volle Programm aufzulisten, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, zudem ist es weit schöner und laufend aktuell auf der Website des Veranstalters aufbereitet. Hier zeige ich eine kleine Auswahl von Beiträgen, die mein Interesse geweckt haben.
Es geht um Challenges …
Tag eins beschäftigt sich mit den Herausforderungen (“Challenges”) und das Programm bringt eine Auslegeordnung. Er beginnt mit einem “Selfie” der anderen Art: Margot Bloomstein spricht über “Defining our Profession, defining ourselves”. Ich freue mich auf den Talk zum Digital Change von Stephan Fink mit Ann Kristin Plüss, weil ich erfahren will, wie sich das KMU Hahnemühle sich die digitalen Medien zunutze macht. (Hahnemühle produziert notabene Papier; wenn auch sehr feines.) “Managing the Politics of Content” ist das Thema von Hilary Marsh: Wie geht man um mit Silos? Wie mit Begründungen wie “… weil das immer schon so gemacht haben …”?
Offen gestanden spielt für mich bei ihm das Thema seines Vortrag eine untergeordnete Rolle, zu lange habe ich schon darauf gewartet, Prof. Ansgar Zerfass von der Uni Leipzig sprechen zu hören. Sein Titel sei hier doch schon mal verraten: “Challenges for Corporate Communications in the Digital Age”. Und sorry, Tapio Liller, dein gleichzeitiges Referat zum Thema: “We’ve spent the budget, now what? – Learnings from a B2B-focused web magazine that came to a grinding halt.” muss da zurückstehen. Das ist zu verschmerzen, da Tapio mein Co-Autor von PR im Social Web ist; für fachlichen Austausch also auch so gesorgt.
Abgerundet wird der Tag durch die Diskussion: “One ring to rule them all. Will Big Data take over?”
… und Visionen
Dass es am zweiten Tag zwar um Visionen, aber mehr als den Blick in die Kristallkugel geht, zeigt das Programm. Den Anfang macht Jürgen Rösger von der E-Plus-Gruppe mit “Empowering the client – Digital Marketing at E-Plus”. Dann geht’s auf eine Reise durch das Internet der Dinge. Ob die neue Welle der digitalen Kunden schon da ist, wie Cleve Gibbon behauptet, wage ich zu bezweifeln. Dass das Business noch nicht ready ist, steht aber ausser Frage.
Bisher erst von aussen beobachtet habe ich das Online- und Social Media-Universum von Bosch. Dieses umfasst 500 Websites und 300 Social-Media-Präsenzen. Umso spannender wird es sein, Hintergründe und Zusammenhänge von Michael Schmidtke zu erfahren: “Game Change – Corporate Storytelling and Content Strategy Learnings at Bosch”. Bei parallelen Referaten kommt auch die Qual der Wahl: lieber einen Blick unter die Kühlerhaube der E-Plus Content-Marketing-Plattform curved.de werfen oder vertiefte Erkenntnisse zur Messung von Web Excellence gewinnen? Ziemlich hands-on klingt der Ansatz von Christiaan W. Lustig: You can’t break down silos, but you can connect them.
Das Forum wird abgeschlossen mit der Diskussion: “Navigating through the digital disruption – The future of Corporate Communications and Marketing.”
Dabei sein ist alles!
Neugierig geworden? Ich freue mich, in Frankfurt neben vielen neuen auch einige bekannte – und selbstverständlich auch Schweizer – Gesichter zu treffen. Noch bis Ende Mai gibt es die günsteren Regular Tickets. Studierende und Mitarbeitende von NPOs profitieren von massiv vergünstigten Preisen. Noch bis zum 6. Juni können sich zudem Studierende bei Script Communications um ein Fellowship bewerben.
Wer sich ins Thema einarbeiten und auf die Konferenz vorbereiten will, dem sei dieser Beitrag empfohlen: The relationship between content strategy and content marketing. Er ist ein Gemeinschaftswerk von Spezialisten aus verschiedenen Ländern und zeigt schön, wie Social-Media-Anwendungen auch für die gemeinsame Entwicklung von Wissen genutzt werden können.
Ebenfalls zur Content Strategy Forum Conference 2014 geschrieben haben Prof. Thomas Pleil, Doris Eichmeier, die Digital Media Women #DMW, das PR-Journal und der PR-Report. Und natürlich ist das Forum schon heute Thema auf Twitter unter #csforum14.
Ein Kommentar zu “Content Strategy: Internationales Praxisforum im Juli in Frankfurt”