Vergangene Woche habe ich modellhaft gezeigt, wohin meiner Meinung nach PR im Unternehmen gehört. Ich wurde gefragt, ob die Anordnung der Etagen mit der Hierarchie gleich zu setzen sei. Die Antwort ist klar nein: Die Unternehmensbereiche sind nach Abläufen und logischer Nähe eingezeichnet. Ein produzierendes Unternehmen bringt seine Maschinen kaum je räumlich in den oberen Etagen unter. Für das reibungslose Funktionieren eines Unternehmens ist jede Abteilung und jeder einzelne Mitarbeiter gleichermassen wichtig.
Diese Woche beschäftigt mich wieder ein Raum, und zwar einer von dem ich gestehen muss, dass ich ihn in dieser Deutlichkeit erst im Zuge meiner Masterarbeit erfasst habe: Es ist der vormediale Raum. Gebildet wird er aus Kommunikationsnetzen und er steht zwischen der Organisation und den Medien, wobei der Übergang fliessend ist. Thomas Pleil, Professor für Public Relations an der Hochschule Darmstadt hat das sehr anschaulich in folgender Grafik aufgezeigt:
Natürlich mussten PR-Schaffende schon immer wissen, was ihre Anspruchsgruppen bewegt; Stichworte hierzu sind Monitoring und Issues Management. Doch die geringeren Schwellen zum Publizieren und die vereinfachte Vernetzung über verschiedene Kanäle hinweg geben Stakeholdern heute mehr Reichweite und Lautstärke denn je, um ihre Ansprüche zu manifestieren. Und so ist es dieser vormediale Raum, auf den wir PR-Schaffenden unser besonderes Augenmerk richten müssen. Und er ist es auch, der als starkes Argument für alle Zweifler in Unternehmen dient, die sich fragen, warum sie sich in Social Media engagieren sollen. Unternehmen müssen im vormedialen Raum präsent sein, zuhören und sich (sukzessive) an den Gesprächen in Social Media beteiligen, wenn sie Einfluss nehmen wollen. Denn die Gespräche finden statt: so oder so. Natürlich müssen sie erst analysieren und entscheiden, wo sie die Social-Technographics-Leiter anstellen und wie schnell sie diese erklimmen wollen.
5 Kommentare zu “Die Musik spielt im vormedialen Raum”