Sarah Stiefel, Head of Digital Communications SBB AG
Ein Jahr lang waren zehn digital affine Kunden der Schweizerischen Bundesbahnen als SBB Service Scouts in der Schweiz unterwegs. Ihre Aufgabe: Als neutrale Kunden-Berichterstatter haben sie die Dienstleistungen der SBB in ihren Alltag integriert. Ihre Erfahrungen haben sie entlang den Themen rund um die Kundenzufriedenheit beleuchtet, analysiert und online dokumentiert. Warum heuert ein Grossunternehmen wie die SBB dafür Kunden an? Die Antwort darauf und die strategischen Überlegungen sind hochinteressant, darum habe ich mich darüber mit Sarah Stiefel, Head of Digital Communications, bei der SBB unterhalten.
Für eilige Leser: Der einjährige Pilot #SBBServicescouts ist abgeschlossen und so geht es weiter.
Das Pilotprojekt SBB Service Scouts lässt sich aus der Formel “Tue Gutes und lass andere darüber sprechen” ableiten. Seit 2012 sind die SBB in den sozialen Medien aktiv und haben über die Jahre eine beachtliche Reichweite aufgebaut. Soviel ist klar: Offizielle Corporate Social Media Kanäle sind zwar wichtig. Noch wichtiger sind aber Inhalte, die von Menschen in ihre Netzwerke hineingetragen werden. Nach dieser Erkenntnis war es nur logisch, gezielt Influencer Relations aufzubauen.
Unternehmensziel Nummer 1 der SBB ist die Kundenzufriedenheit, ein grosses Thema. Was bedeutet das für die digitale Kommunikation?
Wir möchten, dass sich die Kunden bei uns beim Reisen wohl und daheim fühlen. Deshalb haben wir 2012 unter dem Claim „unterwegs zuhause“ die Kundenzufriedenheit in den Fokus der Dachkommunikation der SBB gestellt. Aus dieser Zeit erinnert man sich an den beliebten „Welcome Home Song“ der SBB. Diese emotionale Kampagne hat mich übrigens persönlich mit dazu bewegt, bei der SBB einzusteigen.
Tipp: Sarah Stiefel hat die Dachkampagne und das Konzept der SBB Service Scouts an der Content World in Frankfurt erklärt. Die Präsentation ist am Ende dieses Beitrags eingebettet.
Im Frühjahr 2016 habt ihr in einem Pilotprojekt mit zehn SBB Service Scouts Influencer Relations aufgebaut, was war ihre Aufgabe?
Bei der SBB versuchen wir tagtäglich, individuell und an allen Touchpoints auf Anliegen von Kundinnen und Kunden einzugehen. Die Idee der Service Scouts ist, dass sie die Rolle von unabhängigen „Kunden-Journalisten“ übernehmen und Themen aufdecken, welche für die Kunden relevant sind. Die Service Scouts repräsentieren Kundengruppen mit individuellen Mobilitäts-Bedürfnissen und stehen sinnbildlich für alle Kundinnen und Kunden. Sie haben die Aufgabe, Kundenzufriedenheitsthemen in ihrem Alltag zu beleuchten und darüber auf ihren digitalen Kanälen zu berichten. Mit dem Pilotprojekt wollten wir testen, wie es funktioniert, einen aktiven, offenen und transparenten Dialog mit konstruktiv kritischen Kunden mit digitaler Reichweite zu initiieren. Wir wollten auch herausfinden, wie die Recherche und das Aufbereiten der identifizierten Themen funktioniert und welchen Aufwand dies für die Service Scouts und die SBB bedeutet
Übergreifend hatte das Pilotprojekt zum Ziel, transparent Einblicke in die SBB zu gewähren und unseren kontinuierlichen Verbesserungsprozess greifbarer zu machen. Weiter wollten wir uns auch nach innen transformieren und in der digitalen Kommunikation verbessern, sprich in den Dialog mit digital aktiven Anspruchsgruppen treten.
Jeder SBB-Kunde kann doch seine Meinung abgeben, warum braucht es die Service Scouts überhaupt? Nach welchen Kriterien habt ihr sie ausgewählt?
Ergänzend zu den klassischen Kanälen, pflegen wir den Social Kundendialog auf Twitter und Facebook effektiv schon seit 2012. Ziel der 2016 lancierten Dachkommunikation war und ist es, den Dialog noch breiter zugänglich zu machen. So haben wir zum Beispiel ein einfaches Fünf-Sterne-Voting eingeführt, über welches uns alle Kundinnen und Kunden täglich bewerten können. Eine weitere Massnahme in diesem kommunikativen Change Prozess war die Aufstellung der zehn SBB Service Scouts.
Bei der Auswahl der SBB Service Scouts wurden ihr Interesse an der SBB und ihr Mobilitätsverhalten am stärksten gewichtet. Weiter wurden Sprachregion, Alter und Geschlecht stark gewichtet, sowie ergänzend zu den erwähnten Punkten eine möglichst hohe Relevanz in den sozialen Medien..
Ich vermute, dass ihr auf Influencer Relations baut, weil ihr euch von diesen Personen Reichweite und den Zugang zu neuen Zielgruppen erhofft. Trifft es das? Geht die Rechnung auf?
Das Thema Influencer Relations ist in aller Munde, es wird auf sehr unterschiedliche Art und Weise praktiziert und an Konferenzen präsentiert. Unsere authentische und transparente Herangehensweise an das Thema nach aussen zu kommunizieren war und ist nicht ganz einfach.
Wegen der Reichweite alleine betreiben wir bei der SBB keine Influencer Relations. Allein über unsere digitalen Kanäle erreichen wir fast die komplette Schweizer Bevölkerung. Wir wollen qualitativ den Dialog und direkten Austausch mit der digitalen Community in der Schweiz pflegen. Wir wollen uns vernetzen, am Dialog teilnehmen, unsere Themen heraustragen und wertvolles Feedback zurückgewinnen um gemeinsam besser zu werden. Das Feedback nehmen wir sehr ernst und es freut mich zu sehen, dass sich der Dialog mit digitalen Communities, dank den SBB Service Scouts, in den letzten zwölf Monaten nochmals stark intensiviert hat. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel und haben noch viel ungenutztes Potential.
Das Projekt SBB Service Scouts hat uns vor allem auch intern stark transformiert und die Kommunikation der SBB auf eine Art und Weise vorangebracht, die mich selber beeindruckt. Im letzten Jahr sind viele Mitarbeitende auf den sozialen Medien aktiv in den Dialog getreten. Für die Medienarbeit zum Beispiel nutzen wir nun viel stärker Twitter und unseren Medienblog. Die digitale Kommunikation hat sich als starke Disziplin im Kommunikationsmix etabliert – sowohl in der Unternehmens- als auch der Marketing-Kommunikation. Geholfen hat sicher auch, dass unsere Leiterin Kommunikation Kathrin Amacker und unser Social CEO Andreas Meyer, das Projekt von Beginn weg unterstützt haben. Klar, nicht alles lief perfekt, aber das gehört bei einen solchen Pilotprojekt auch dazu: Test, Learn, Improve ist unser Kredo.
Viele Tweets oder auch Instagram-Pics mit dem Hashtag #SBBservicescouts klangen sehr belanglos, also eher nach „Auftragserfüllung“ und ohne wirklich neue Erkenntnisse. Das bringt ja die SBB nicht wirklich weiter? Also viel Aufwand für nichts?
Die Scouts waren unabhängig und frei in ihrer Berichterstattung und haben die Themen aufgegriffen, denen sie im Alltag begegnet sind. Das Feedback, das wir erhalten haben zeigt uns nicht nur das Verbesserungspotenzial, sondern auch welche Themen die Menschen interessieren. Dazu haben wir dann relevante, digitale Stories produziert und wieder ausgespielt. Das ist sehr aufwändig und erfordert besondere Kenntnisse. Die Scouts habe uns in der digitalen Transformation stark gefordert; die grösste Wirkung hatte das Projekt denn auch nach innen. Beispielsweise war es neu, dass auch Scouts an Medienkonferenzen teilnahmen, Fragen stellten und Themen recherchieren wollten.
Eines der wichtigsten Learnings ist, dass wir die digitale Kompetenz intern breit abstützen wollen. Alle unsere Kommunikationsverantwortlichen lernen, relevante digitale Geschichten rund um die SBB-Themen zu produzieren. Und wir trainieren sie, dass sie in den sozialen Medien den aktiven Dialog rund um ihre Themen suchen können. Erste Massnahmen wurden schon lanciert, doch dass dies alles nicht von einem Tag auf den anderen umzusetzen ist, dürfte jedem digitalen Kommunikationsprofi klar sein. Die grosse Motivation, mit welcher alle mitmachen, ist sehr inspirierend und bereitet mir grosse Freude an der täglichen Arbeit.
Ihr habt die Service Scouts also auch als Themen Scouts und Impulsgeber eingesetzt?
Ja, das ist so. Das grösste Optimierungspotenzial liegt darin, wie wir die täglich grossen Bemühungen der SBB noch besser inhaltlich aufsetzen und aktiv nach Aussen kommunizieren. Die Kür ist es, diese Informationen mitunter auch ohne die Massenmedien relevant raus aus dem Unternehmen direkt zu unseren Kundinnen und Kunden zu bringen.
Ein Jahr ist lang: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit, wie habt ihr die Scouts „bei der Stange“ gehalten?
Die Zeit verging im Flug und wir konnten einige Projektideen gar nicht rechtzeitig umsetzen – wie beispielsweise ein Tweet-up zusammen mit unserem Scout Thomas Wickart.
Wir haben es den Scouts frei gelassen, wie sie an ihre Mission herangehen. Die meisten waren proaktiv und haben viel Eigeninitiative gezeigt, wie unter anderem unser wohl grösster Fan, Andrea Jerger. Für sie haben sich durch ihr sehr aktives Engagement im Konzern viele Türen geöffnet und sie hat sehr viel Einblick erhalten, den sie wieder raus in ihr Netzwerk tragen konnte. Andere Scouts haben sich auf eine spezifische Thematik fokussiert. Um nur einige zu nennen: Lovey Wymann hat den Bahnzugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausgeleuchtet. Xavier Bertschy war am Kundendialog im Customer Care Center in Brig interessiert und hat seine Erfahrungen vor allem via Snapchat vermittelt. Philipp Meier hat unter anderem die Teilnehmer des #SBBopendata Events aus seiner Community gesourced und Edith Page aus der Romandie hat sich stark für den Ausbau von Léman 2030 interessiert.
Ein solches Pilotprojekt ist aber keineswegs ein Selbstläufer und hat mich als Initiantin sehr viele Ressourcen und Nerven (lacht) gekostet. Die Scouts als neutrale Berichterstatter hatten natürlich zu Recht Ansprüche an uns, denen wir analog des Versprechens, gerecht werden wollten. In einer für das Projekt aufgesetzten WhatsApp-Gruppe hat dieser Dialog regelmässig stattgefunden. Weiter haben wir unter dem Jahr drei Treffen organisiert: Der Startschuss des Projektes im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz BMK 2016, einmal für eine Zwischenbilanz im Sommer 2016 und ein drittes, letztes im Sinne einer allgemeinen Feedbackrunde im Februar 2017 zum Abschluss.
Zum Start gab es einige Aufruhr, weil die Zusammenarbeit zu wenig transparent kommuniziert wurde …
Ja, die gab es effektiv, wobei wir darauf vorbereitet waren. Es war uns von Beginn weg klar, dass der Deal (2. Klasse General-Abonnement und 345.00 Spesenvergütung auf getesteten Dienstleistungen) mit den SBB Service Scouts in ihrer Rolle als neutrale und kritische Berichterstatter transparent kommuniziert werden muss. Für den Kampagnenstart standen aber die Kundenmeinungen im Fokus. Das wollten wir mit den Service Scouts nicht überschatten. Deshalb haben wir uns für eine zeitversetzte Kommunikation entschieden. So konnten wir zuerst die Kampagne lancieren und die Aufruhr rund um die SBB Service Scouts ein paar Tage später austragen. Dass der ideale Weg eine proaktive Kommunikation dieser Sachlage gewesen wäre, ist mir natürlich bewusst.
Ihr hattet eine Zielvereinbarung mit den Service Scouts, was geschah, wenn diese nicht erfüllten?
Wir haben keine harte Zielvereinbarung getroffen. Um dennoch eine Leitplanke zu setzen, haben wir sowohl qualitative wie auch quantitative Ziele definiert. Die Thematik war übergreifend die Kundenzufriedenheit, und konkret haben sich die SBB Service Scouts zu monatlich sechs Beiträgen in den sozialen Medien und insgesamt drei Berichterstattungen verpflichtet. Für uns war aber von Beginn weg klar, dass am Ende nicht das Einhalten der Anzahl Publikationen, sondern das qualitative Engagement der Service Scouts im Fokus stehen würde.
Warum wurde der Twitteraccount @sbbservicescouts nicht aktiv bewirtschaftet?
Der Account wurde zum Start des Projekts und aus der Aktualität heraus von einer Privatperson eröffnet. Schliesslich konnten wir den Account übernehmen. Besser wäre natürlich gewesen, wir hätten den Namen vor der Lancierung bereits registriert. Ursprünglich hatten wir uns überlegt, den Account von den Service Scouts im Turnus bewirtschaften zu lassen. Wir waren jedoch zu knapp an Ressourcen und die Idee hätte den Rahmen des Projektes gesprengt. Zudem war es auch das Ziel, dass die Scouts in ihren eigenen Kanälen über die SBB berichten. Wir haben den genannten Twitter-Account in Zwischenzeit geschlossen und momentan in dieser Form auf Twitter bestehen lassen. Wer weiss was vielleicht einmal noch kommt.
Der Pilot ist jetzt abgeschlossen, was kannst du zum Erfolg sagen?
Schon zur Halbzeit hatten wir sämtliche quantitativen Projektziele übertroffen. Innerhalb eines Jahres wurden über dreissig Blog-Beiträge und Filme erstellt, mehr als 1’200 Posts auf Social Media geteilt und es sind zehn redaktionelle Artikel in den Medien erschienen. Weiter haben wir mit dem SBB Service Scout Piloten in unserer letzten Marktforschungsumfrage eine Bekanntheit von 4% erreicht. Dies ist, in Anbetracht der geringen investierten finanziellen Ressourcen, ein klares Votum für die authentische, digitale Kommunikation im Dialog mit relevanten Communities.
Wir haben den Scouts maximale Freiheiten gelassen und alle haben auf ihre Art und Weise zum Erfolg des Pilotprojekts beigetragen. Die einen mit redaktionellen Berichterstattungen, die anderen mit strategischen Impulsen und relevanten Kontakten. Wieder andere haben ihr Pendlerleben per Snapchat geteilt. Die insgesamt zehn Berichterstattungen und Interviews in klassischen Medien untermauern das grosse Interesse am Thema. Und wie bereits erwähnt, hat das Projekt SBB intern die digitale Transformation enorm vorangetrieben.
Mitunter führen mittlerweile auch Mitarbeitende aus verschiedenen Fachkreisen im eigenen Namen digitalen Dialog in den sozialen Medien. Beispiele sind Christian Trachsel, Leiter von SBB Opendata fast täglich auf Twitter #SBBopdendata und Werner Jordan, Leiter Kundencenter Handicap, im Dialog mit Rollstuhlfahrer Simon Hitzinger.
Könnt ihr euch vorstellen, dieses Konzept auch für andere SBB-Themen zu nutzen? Zum Beispiel im Employer Branding?
Ja. Aktuell läuft bereits ein Pilot unter dem Hashtag #SBBdialog. Unsere auf Social Media und mitunter auf Twitter sehr aktiven Mitarbeitenden, @gleisturbine und @steschny haben das Projekt initiiert und werden nun interessierten Personen, die sich über Twitter und Facebook anmelden, ihren Tätigkeitsbereich bei der SBB vorstellen. Die Besichtigungen der Betriebszentrale Zürich-Flughafen und des Reisezentrum Zürich HB waren unter #SBBdialog ausgeschrieben und innert Kürze ausgebucht.
Wir arbeiten 2017 ganz konkret am Thema Employee Advocacy, mehr dazu erzähle ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wir erste Cases zeigen können.
Wie geht es nun weiter mit den SBB Service Scouts ?
Gestärkt durch die gesammelten Erfahrungen im Rahmen des SBB Service Scout Piloten, wurde der Ansatz, den Menschen ins Zentrum der digitalen Kommunikation zu setzen, auch in der Strategie verankert. Das heisst, dass wir in Zukunft noch stärker auf den authentischen Dialog mit und rund um Menschen setzen werden. Dies geschieht im Rahmen der Kreation von redaktionellen Inhalten ebenso wie bei deren Verbreitung.
Für 2017 und kommende Jahre haben wir uns vorgenommen auf drei Arten der Kommunikation mit Meinungsbildnern zu setzen:
SBB Service Scouts als neutrale Kundenberichterstatter/Kundenchroniker
SBB Ambassadoren im Rahmen von Kollaborationen mit professionellen Content Producern und Community Animatoren
SBB Mitarbeitende als Botschafter
In diesem Kontext habe ich einen Primeur für dich: Wir werden im Sommer eine zweite Welle des SBB Service Scouts Projektes lancieren, in angepasster Form. Die Rolle der Service Scouts als «Kunden-Journalisten» wird jener der klassischen Journalisten weiter angenähert und somit die Spesenvergütung mit 2. Klasse Generalabonnement und Fr. 345.00 Serviceleistungen abgeschafft.
An der Rolle interessierte Personen werden sich ab Sommer 2017 online bewerben können. Grundsätzlich können auf Social Media natürlich alle Kundinnen und Kunden frei mitmachen, spezifisch wollen wir aber fünf offizielle SBB Service Scouts als „Kunden-Journalisten“ definieren und ihnen unsererseits Ressourcen und folgende Zugänge garantieren:
Zugang zur SBB Medienstelle für die Recherche von Themen
Aufnahme in den Medienverteiler für Medieninfos
Einladungen an Medienevents & Hintergrundgespräche
SBB Service Scout Profil mit eigener Social Wall auf sbb.ch/zufriedenheit
Der validierte SBB Service Scout ist inhaltlich frei und unabhängig und darf keine Mandatsverhältnisse mit der SBB eingehen.
Die Pionier SBB Service Scouts aus 2016 behalten ihren Status und dürfen als Alumni Scouts weiterhin über SBB Themen berichten. Natürlich profitieren sie von den selben Konditionen, wie die neuen Scouts. Je nach Eignung kann ein ehemaliger SBB Service Scout auch zum SBB Ambassador und im Mandatsverhältnis zu einem bestimmten Thema für uns tätig werden. Hier möchte ich betonen, dass uns auch im Rahmen von Kollaborationen mit SBB Ambassadoren Authentizität und relevante Berichterstattung ein grosses Anliegen sind. Im Gegensatz zu den SBB Service Scouts formulieren wir hier aber eine Redaktionsplanung und qualitative Ansprüche an die Aufbereitung von professionellen digitalen Inhalten.
Weiter ausbauen werden wir auch die bisherigen SBB Service Scout Events. Wir wollen diese einem breiteren digitalen Publikum öffnen um den Austausch weiter zu fördern. Auch weitere Events zu spezifischen Themengebieten wollen wir Schritt für Schritt lancieren.
Da steht viel Arbeit an, Sarah, vielen Dank für dieses Gespräch
Ja, das ist so, mein Job bleibt auch 2017 eine intensive, nicht ganz einfache, aber definitiv hochspannende Herausforderung! Ich gebe den Dank gerne an dich zurück.
(Dieses Interview wurde schriftlich geführt.)
Update von 15. April 2017, 16.45 Uhr
Das Thema stösst offenbar auf Interesse. Heute Nachmittag hat der Blick unter dem Titel SBB streichen ihren Social-Influencern Spesen und GA mit einem Verweis auf diesen Blog praktisch sämtliche Aussagen von Sarah Stiefel in einen längeren Artikel übernommen. Ob eine Rücksprache mit ihr stattgefunden hat, weiss ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Kurze Zeit war der Beitrag auf der Homepage an erster Position. Für mich ist es interessant, was ich beobachte hier an einem eigenen Beispiel zu erleben: Die Medienarbeit hat sich definitiv verändert.
Update vom 16. April 2017, 18 Uhr
In diesem Blog beleuchte ich regelmässig Beispiele aus der Praxis. Natürlich greife ich hier in erster Linie Beispiele auf, aus denen meine Leserinnen und Leser lernen können. Ich bin dankbar für die Offenheit meiner Gesprächspartner, die sich Zeit nehmen und Einblick in Hintergründe und Zusammenhänge geben. Bashing oder das Schreiben von Rants ist nicht mein Ding, ich will hier niemanden bloss stellen. Meinen Gesprächspartnern lege ich vor der Veröffentlichung nicht selektiv Quotes vor, wie das bei Medien üblich ist, ich gebe ihnen das ganze Bild. Als Profis haben sie es also selber in der Hand zu steuern, wie sie sich und ihre Projekte positionieren. Lernen beginnt für mich mit Zuhören. Ich schaue hin, stelle Fragen und arbeite das Thema hier im Blog auf. Ein intensiver Prozess, der mir, aber hoffentlich auch meinen Leserinnen und Lesern, wertvolle Erkenntnisse bringt. Gerade im Projekt der SBB Service Scouts, das ich auch eher kritisch verfolgt habe, hat mir die Aufarbeitung gezeigt, was strategisch dahintersteckt.
Lehrreich auf vielen Ebenen ist auch die Diskussion, die sich zu Themen entwickeln kann. So hat gestern sich gestern SBB-Fan und Service Scout Andrea Jerger auf Facebook Luft gemacht: “Sauer! Enttäuscht! Aber mir geht’s gut!” Mehr hat sie zunächst nicht gesagt, aber man kennt sich offenbar in der Community gut genug um zu verstehen, worum es geht. Dass sich die Geister zu Erfolg oder Misserfolg von #SBBServicescouts scheiden, zeigt die Diskussion. Dazu nur soviel: Wer beurteilen will, ob eine Aktion oder Kampagne erfolgreich war oder nicht, muss die Zielsetzungen kennen. Meist ist das aber internes Wissen, genauso wie der Blick in die (messbaren) Resultate. Pauschale Beurteilungen und Besserwissereien bringen uns fachlich nicht weiter, persönliche Beobachtungen und Einschätzungen sind aber durchaus angebracht.
Nicht zum ersten Mal aktiv in dieser Diskussion ist Eric Mächler, selber Berater für Online-Marketing und Social Media und langjähriger Blogger. Er hat sich vertieft Gedanken gemacht (auch nicht zum ersten Mal) und dazu gebloggt. Ich verlinke seinen Beitrag darum hier, weil er konzeptionell interessante Gedanken enthält, das bedeutet aber nicht, dass ich mit allem, was er sagt, einverstanden bin. Nicht einverstanden bin ich mit Titel: “SBB Service Scouts Kampagne wurde eingestellt”. Eric zitiert den Blick, der einen Beitrag aus diesem Blog zusammengeschustert hat, ohne mit Sarah Stiefel (Stand gestern Abend) oder mit mir Rücksprache zu halten. Falsch ist, dass die SBB das Service Scout Projekt einstellt. Richtig ist: Es hat sich um einen auf ein Jahr befristeten Pilot gehandelt, das Jahr ist im März abgelaufen. Schluss ist aber nicht, Sarah Stiefel hat in diesem Interview gesagt, dass es weiter geht, basierend auf den gemachten Erfahrungen mit etwas anderen Vorzeichen. Und nochmals nein: Weder arbeite ich bei der SBB noch bin ich in ihr Marketing involviert, wie das das und dort vermutet wurde.
Unsere Sarah Stiefel hat die dialogische Dachkommunikation habe ich an der Content World in Frankfurt präsentiert.
Danke, Jean-Marc für die differenzierte Darlegung deiner Meinung. Im Web sind die Gespräche verteilt, wer die Diskussion verfolgen will, liest hier, wechselt zum Blog von Jean-Marc Hensch, schaut auf Twitter oder Facebook.
ja stimmt ich habe hier mal ein paar gedanken gesammelt was man hätte besser machen können und was ich erwartet habe. ich finde es jetzt nämlich sehr wichtig, dass man aus so einer kampagne was lernen tut und hier meine ich nicht nur die sbb sondern wir alle. denn wie ich sagte ich bewundere die sbb für den mut für so eine kampagne! ich glaube das ist etwas was man pflegen muss und nicht tottreten.
ja ich habe weder dich noch die sarah kontaktiert, denn ich denke jetzt ist Ostern und ihr habt pause verdient. ich wollte hier mal meine grundgedanken sammeln und veröffentlichen (wie ich das ja bisher schon tat). ich denke aber auch, dass ich die sarah noch anmailen werde und ihr ein paar fragen stellen werde – denn ich will mehr von dieser sache wissen :) denn ich denke das ist ein social media case den man nie vergessen sollte !
p.s ja ich dachte wirklich du gehörst neu zur sbb – das dachte ich wenigstens als ich dieses interview gelesen habe :)
Danke Eric, jetzt habe ich deinen Kommentar aus dem Spam geholt ;-) Ein Interview besteht aus Fragen und Antworten. Ich denke, ich habe meine kritische Einschätzung mit den Fragen durchaus zum Ausdruck gebracht. Ich habe aber auch verstanden, dass ich offenbar nicht die ganze Dimension dieses Pilot-Projekts erfasst habe. Für mich war das Interview also lehrreich.
Und gäll, jetzt ist langsam klar, dass ich nicht zur SBB gehöre, sondern wie du selber auch selbständig tätig bin? ;-) Ein Blick in mein Angebot sollte da genügend Klarheit bringen.
Für die eiligen Leser habe ich übrigens nach dem ersten Abschnitt ein Service-Element eingebaut: Wer mag, erfährt so ohne langes Scollen und mit einem Klick wie es nun weiter geht.
Sehr interessanter Einblick in das Pilotprojekt. Danke Sarah für die Offenheit und Marie-Christine für die Aufnahme des Themas.
Gerne und danke liebe Irene.
Test, Learn, Improve & Share… :)
Wie versprochen äussere ich mich gerne etwas ausführlicher:
https://blog.hens.ch/2017/04/08/sbb-ist-keine-wurstfabrik/
Danke, Jean-Marc für die differenzierte Darlegung deiner Meinung. Im Web sind die Gespräche verteilt, wer die Diskussion verfolgen will, liest hier, wechselt zum Blog von Jean-Marc Hensch, schaut auf Twitter oder Facebook.
Hoi Marie-Christine danke fürs verlinken.
ja stimmt ich habe hier mal ein paar gedanken gesammelt was man hätte besser machen können und was ich erwartet habe. ich finde es jetzt nämlich sehr wichtig, dass man aus so einer kampagne was lernen tut und hier meine ich nicht nur die sbb sondern wir alle. denn wie ich sagte ich bewundere die sbb für den mut für so eine kampagne! ich glaube das ist etwas was man pflegen muss und nicht tottreten.
ja ich habe weder dich noch die sarah kontaktiert, denn ich denke jetzt ist Ostern und ihr habt pause verdient. ich wollte hier mal meine grundgedanken sammeln und veröffentlichen (wie ich das ja bisher schon tat). ich denke aber auch, dass ich die sarah noch anmailen werde und ihr ein paar fragen stellen werde – denn ich will mehr von dieser sache wissen :) denn ich denke das ist ein social media case den man nie vergessen sollte !
p.s ja ich dachte wirklich du gehörst neu zur sbb – das dachte ich wenigstens als ich dieses interview gelesen habe :)
Danke Eric, jetzt habe ich deinen Kommentar aus dem Spam geholt ;-) Ein Interview besteht aus Fragen und Antworten. Ich denke, ich habe meine kritische Einschätzung mit den Fragen durchaus zum Ausdruck gebracht. Ich habe aber auch verstanden, dass ich offenbar nicht die ganze Dimension dieses Pilot-Projekts erfasst habe. Für mich war das Interview also lehrreich.
Und gäll, jetzt ist langsam klar, dass ich nicht zur SBB gehöre, sondern wie du selber auch selbständig tätig bin? ;-) Ein Blick in mein Angebot sollte da genügend Klarheit bringen.
Für die eiligen Leser habe ich übrigens nach dem ersten Abschnitt ein Service-Element eingebaut: Wer mag, erfährt so ohne langes Scollen und mit einem Klick wie es nun weiter geht.
Bla bla bla. Der Schuss ging hinten raus. Weil Authentizität zwar proklamiert wurde, aber nicht wirklich gegeben war.