Soziale Arbeit & Social Media: Rezension zum Leitfaden für Institutionen und Professionelle.

Es gibt Jubiläumsbroschüren, die sind schon Geschichte, bevor sie die Druckerei verlassen haben. Diese hier nicht! Mit Soziale Arbeit & Social Media hat ein ganzer Berufsstand zum zehnjährigen Jubiläum der Sozialinfo.ch ein Geschenk erhalten. Ich hatte das Vergnügen, als Gesprächspartnerin meinen Teil zum Leitfaden für Institutionen und Professionelle in der Sozialen Arbeit beizusteuern.

Sozialinfo_Leitfaden_Titel_5d865af723Zuerst eine gute Nachricht für alle beruflich Überlasteten und Lesemuffel: Mit 56 Seiten ist die Publikation gut zu packen, der Aufbau ist durchdacht und abwechslungsreich, die Sprache sorgfältig aber nicht abgehoben, die Inhalte konsequent Praxis-orientiert. Man merkt, dass die drei Macher Barbara Beringer, Martin Heiniger und Patrick Blaser den Leser immer vor Augen hatten.

Elf Expertinnen und Experten wurden zum Gespräch eingeladen und mit den Interviews werden alle Perspektiven beleuchtet: Aus der Sicht des Datenschutzbeauftragten, einer Sozialarbeiterin, von zwei körperlich beeinträchtigten Menschen, einer Rechtsanwältin, einem Jugendarbeiter, Kommunikations-Spezialisten und Fach-Dozenten. Die Gespräche legen einen soliden Teppich aus Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Social Media in der sozialen Arbeit. Die Chance packt der unabhängige Aktivist für selbstbestimmtes Leben David Siems in diese beeindruckenden Worte: „Solange ich noch einen Mausklick machen kann, kann ich auch ein Freiheitskämpfer sein“.

Den Einstieg macht ein Artikel zur Mediatisierung der sozialen Arbeit, denn diese hat über die Jahre durchaus stattgefunden. Auf einer übersichtlichen Doppelseite werden die Eigenschaften sowie Vor- und

Nachteile der bekanntesten Social Media-Kanäle beschrieben. Natürlich dürfen die grundlegenden Fragen, die für einen strategischen Entscheid nötig sind, nicht fehlen. Dass Social Media – wenn auch frei zugänglich – eben doch nicht für alle da ist, zeigt der Blick in die Zielgruppen; der Schlüssel dazu heisst Medienkompetenz. Gerade für den internen Bereich wertvoll sind die vielen Fragen, die sich eine Organisation in Bezug auf ihre Mitarbeiter stellen muss, bis hin zum Aufbau von Social Media Guidelines und Policies.

Die Publikation schliesst mit Empfehlungen für die Soziale Arbeit – und mit einem Aufruf: „Wir empfehlen deshalb allen in diesem Bereich tätigen Personen dringend, sich mit der Thematik und Anwendung von Social Media auseinanderzusetzen!“ Und die Sozialinfo macht mit der letzten Seite der Publikation die Tür nicht zu, sondern lädt zur Diskussion ein: auf dem Blog, bei Twitter, Facebook,  Google+ und stellt gar mit Social Bookmarks Lesestoff zur Verfügung. Spätestens jetzt wird klar, dass hier nicht geduldiges Papier strapaziert wurde, sondern das, was in diesem ausgesprochen lesenswerten Werk erläutert wird, wirklich gelebt wird.

Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber verlinke ich hier auf mein Interview.

Die Broschüre kann bezogen werden als pdf zum Download (Fr. 14.00) oder in gedruckter Form (Fr. 20.00). (Preisangaben ohne Gewähr).

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