Wie aktiv sind Schweizer Kantone und ihre Hauptstädte bei Twitter, Facebook und YouTube? Das zeigt die Seite Social Switzerland und zwar nicht statisch, sondern in Echtzeit. Die Initiatoren HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und die Werbeagentur Webguerillas sagen dazu auf ihrer Seite: “Social Switzerland ist eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Social-Media-Präsenz der Schweizer Kantone und Hauptstädte. Dabei werden die offiziellen Auftritte der Behörden auf Facebook, Twitter und YouTube verglichen und evaluiert.”
Die Seite ist sehr schön gemacht und spricht mit Farbe, Dynamik und Aufbau an. Interessant ist natürlich der Vergleich zwischen den einzelnen Kantonen und Hauptstädten:
- Users: Wer hat die meisten Fans bei Facebook, Followers auf Twitter und Abonnenten bei YouTube?
- User/Einwohner: Wie sieht das zahlenmässige Verhältnis von Fans, Followern und Abonnenten zur Gesamtbevölkerung aus?
- Interactions/User: Wie aktiv sind Fans, Follower und Abonnenten? Bei Facebook setzt sich der PTA-Wert (People Talking About it) zusammen aus: Likes, Shares und Kommentaren. Bei Twitter geht’s um Retweets und Mentions und bei YouTube um Likes und Kommentare. Bei allen natürlich im im Verhältnis zur Fanbasis.
Wenn es um Interaktion – das höchste Ziel von Anstrengungen in sozialen Medien – geht, dann hat über alle Plattformen hinweg gesehen der Kanton Graubünden die Nase vorn (vor Aargau und Nidwalden). Bei den Hauptstädten brilliert Luzern vor Genf und Zug.
Gemäss den Machern werden sämtliche vorhandenen Daten in Echtzeit erfasst und täglich aktualisiert. Schade darum, dass nur ein monatlicher Vergleich möglich ist. Dennoch wird es spannend sein, die Entwicklung zwischen den (monatlichen) Perioden zu verfolgen, das ist heute mit erst zwei Monaten noch nicht möglich. Bereits heute kann man gezielt zwei Kantone/Hauptstädte miteinander vergleichen und die Resultate als pdf speichern.
Bedauerlich ist es, dass die Seite keine Verlinkung zu den jeweils beobachteten Profilen zulässt, es wäre wertvoll, durch Beobachtung von den Guten zu lernen – und von den Schlechten auch. Schade auch, dass auf einer Seite, die den Anspruch auf “Wissenschaftlichkeit” erhebt, nicht transparent gemacht wird, wie sich die Formeln genau zusammensetzen und woher das Zahlenmaterial stammt. Alles in allem habe ich den Eindruck, dass diese Seite noch Luft nach oben hat, sich inhaltlich zu entwickeln. Ein sehr schöner Anfang ist gemacht und wer weiss, vielleicht kann ich diese Studie bald von den Social Goodies in die Kategorie Studien verschieben.
Schade ist die Aufzählung nicht vollständig, meinen Wohnkanton https://www.facebook.com/thurgau wurde einfach vergessen … schade, da wäre der Thurgau gleich der grösste Fleck!
Wenn die Webguerillas das das Web nicht nur stürmen, sondern ihm auch zuhören, dann bekommen sie diesen Beitrag und damit deinen Kommentar im Monitoring angezeigt. Also dann mal los: one, two, three testing …